Internationale Initiative
Freiheit für Abdullah Öcalan - Frieden in Kurdistan
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Alles ist Kunst oder art meets
Öcalan
Am 21. Juli 2002 in Frankfurt
Alles ist Kunst und die ist politisch, wenn man den Worten des
verstorbenen Künstlers Joseph Beuys glauben mag. So auch auf
der MANIFESTA 4, der Europäischen Biennale Zeitgenössischer
Kunst, die dieses Jahr mit vielfältigen Stationen in Frankfurt
gastiert. Mitten in der Mainmetropole steht ein Teil kurdischer
Wirklichkeit zur Diskussion. Der Künstler Gianni Motti greift
die Situation von Abdullah Öcalan auf, in dem er die Einzellzelle
des Kurdenführers rekonstruiert und so für die europäische
Öffentlichkeit erfahrbar macht. Das Arrangement ist auf der
Maininsel zu sehen. Hier fungiert ein kleiner Landstreifen im Main
als Synonym zu Imrali, einer kleinen Gefängnisinsel im türkischen
Marmarameer, auf der sich Abdullah Öcalan seit seiner illegalen
Verschleppung aus Kenia im Februar 1999 befindet. Imrali steht auch
für die Isolation eines Problems, mit der die kurdische Frage
von der Agenda der europäischen Staaten ferngehalten werden
soll.
Wenn auch die Situation von Abdullah Öcalan in der europäischen
Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird, ist sie für das
kurdische Volk durchaus präsent. Nach wie vor ist sein Schicksal,
eng mit der Frage nach Krieg und Frieden verknüpft und nach
wie vor nicht entschieden. Er ist der einzige Gefangene in der Festung
Imrali. Aufgrund der restriktiven Isolationshaftbedingungen ist
seine Gesundheit stark angegriffen.
Nicht erst seit heute gilt Abdullah Öcalan in weiten Kreisen
der kurdischen Gesellschaft als der Mensch, der dem kurdischen Volk
die Hoffnung und die verlorene Identität zurückgebracht
hat. Trotz des über ihn verhängten Todesurteils setzt
er sich auch aus der Haft heraus im Rahmen seiner Möglichkeiten
weiterhin für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage
ein. So unterbreitete er einen historischen Lösungsvorschlag,
wonach der langjährige und blutige türkisch-kurdische
Konflikt auf demokratische Weise gelöst werden soll. Unterdessen
verkündete die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) einen einseitigen
Waffenstillstand und zog ihre bewaffneten Kräfte auf Territorien
außerhalb der Türkei zurück. Mittlerweile ist die
PKK Geschichte. Sie löste sich Anfang April dieses Jahres auf.
An ihrer Stelle wurde der Freiheits- und Demokratiekongress Kurdistans
(KADEK) gegründet. Dieser hält an der Absicht fest, die
kurdische Frage mit ausschließlich politischen Mitteln zu
lösen.
Auch wenn die Vollstreckung des Todesurteils gegen Abdullah Öcalan
vorerst aufgeschoben ist, die Türkei will den Ausgang des anhängigen
Verfahrens vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
abwarten, ist der Fall Abdullah Öcalan weiterhin aktuell. Das
zögerliche Verhalten der Türkei bei der Abschaffung der
Todesstrafe gibt weiter Anlass zur Sorge. Insbesondere die ultranationalistische
MHP, welche zweitstärkste Regierungspartei ist, möchte
Abdullah Öcalan hängen sehen. Eine Vollstreckung des Todesurteils
jedoch würde den Krieg in der Türkei wieder aufflammen
lassen, was unabsehbare Folgen für die gesamte Region nach
sich ziehen würde. Das muss verhindert werden.
KUNST ALS AKTION
Kunst ist nicht nur das Privileg einer kleinen Elite, welche ihre
Wahrnehmung der gesellschaftlichen Realitäten exklusiv darstellt.
Kunst ist immer auch Anregung zum Nachdenken und Einladung zur Aktion.
Erst die Aktion lässt die Ästhetik des Handelns zum Vorschein
treten. Dieser Einladung wollen wir nachkommen. Deshalb rufen wir
alle Kunstbegeisterten zu einer symbolischen Reise nach Imrali
auf. Besuchen wir Abdullah Öcalan auf der Maininsel
und lasst uns für eine friedliche Lösung der kurdischen
Frage werben. Lasst uns die beabsichtigte Isolation symbolisch durchbrechen
und die Insel besuchen. Entwerfen wir die Kunst des
Seins.
Zeitgleich findet ein Picknick um Ufer des Mains statt, für
alle, die nicht auf das Wasser möchten, aber trotzdem teilnehmen
wollen.
Freiheit für Abdullah Öcalan Frieden in Kurdistan
Datum: 21. Juli 2002
Uhrzeit: 11.00 Uhr
Ort: Mainufer auf der Höhe Ignaz Bubis Brücke Schaumainkai
Veranstalter: Libertad!, Verband der Studierenden aus Kurdistan
(YXK) und Internationale Initiative Freiheit für Abdullah
Öcalan Frieden in Kurdistan
Unterstützer: medico international, Dritte Welt Haus e.V
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